Systemsturz

Das Buch Systemsturz von Kohei Saito möchte ich hier in kurzer Form vorstellen. Zitate werden mittels cite oder blockquote Element eingerückt und oder in dieser Farbe dargestellt.

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Kurzfassung von M.Albers

Das Buch analysiert die Klima- und Umweltkrise und entwickelt mögliche Lösungen auf der Grundlage der Schriften des späten Marx. Der Autor des Buches gehört zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die eine große Anzahl unveröffentlichter Schriften und Notizen von Marx und Engels erforscht haben. Das Ergebnis ist die MEGA Marx Engels Gesamtausgabe. Marx und Engels veröffentlichten zuerst das Kommunistische Manifest. Später veröffentlichte Marx "Das Kapital Band 1". Den zweiten Band konnte Marx nicht mehr veröffentlichen, da er seine umfangreichen Studien dazu vor seinem Tod nicht abgeschlossen hatte. Während dieser Studien änderte Marx seine Ansichten wie folgt. Der frühe Marx glaubte, dass der Kapitalismus Fortschritt und Wohlstand bringt. Da es jedoch viele Widersprüche im Kapitalismus gibt, wie z.B. die Ausbeutung der Arbeiter, werden die Arbeiter die Produktionsmittel in ihre eigenen Hände nehmen und den Kapitalismus überwinden. Es kommt zum Kommunismus, in dem die Früchte des Wirtschaftswachstums den Arbeitern und nicht den Kapitalisten zugute kommen.

Der frühe Marx (als er das Kommunistische Manifest schrieb) glaubte, dass jede Kultur diesen Weg gehen müsse (Kapitalismus, Aufstand, Kommunismus) Marx lobte die Errungenschaften und den technischen Fortschritt des Kapitalismus. Dieser Eurozentrismus ging so weit, dass er behauptete, Indien habe überhaupt keine Geschichte.

Diese Sichtweise änderte Marx später grundlegend. Nach der Veröffentlichung von "Das Kapital" beschäftigte er sich mit alten Kulturen und ihren Gesellschaftsformen. Er entdeckte, dass in vielen alten Kulturen viele Güter gemeinschaftlich genutzt wurden. Er nannte dies "Gemeingüter" oder "Allmende". In diesem Buch werden diese Gemeingüter Commons genannt.

Gemeint sind damit Land, Wasser, gemeinschaftlich genutzte Güter, also gesellschaftlich geteilte Reichtümer. In vielen alten Kulturen wurden Land und Wasser gemeinsam genutzt und verwaltet. Die Gemeinschaft sorgte dafür, dass Land und Wasser erhalten blieben und nicht verschmutzt wurden. Einige dieser Commons haben sich bis in die heutige Zeit erhalten.

Im Kapitalismus hingegen, wo einer Person beispielsweise das Land gehört, kann er damit machen was er will und da der Profit, das vorrangiste Ziel im Kapitalismus ist, spielt es keine Rolle, ob das Land später noch fruchtbar ist. Die Natur wird auf Gedeih und Verderb ausgebeutet.

Der Kapitalismus hat immer ein Zentrum und eine Peripherie. So werden in den Industrienationen, die Waren günstig verkauft, der Wohlstand wächst, doch der günstige Preis beruht auf der Ausbeutung der Arbeiter in der Peripherie. Die Probleme werden unsichtbar gemacht und ausgelagert in der Peripherie. Es gibt aber auch noch andere Auslagerungen, wie beispielsweise die Zerstörung der Umwelt. Die Klimakrise und alle anderen Umweltzerstörungen wurden durch den Kapitlismus erzeugt, der immer nur den Profit im Sinn hat. Außerdem gibt es auch zeitliche Auslagerungen, das beste Beispiel ist die Klimakrise, deren katastrophale Auswirkunden erst Jahre später zum Tragen kommen. Der Kapitalismus handelt nach dem Prinzip: Nach mir die Sintflut.

Ein weiteres Wesensmerkmal des Kapitalismus ist Knappheit. Knappheit schafft Profit. In alten Kulturen schufen die Commons Überfluss.

Im Kapitalismus werden Waren produziert. Waren haben einen Gebrauchswert und einen Wert. Der Gebrauchswert ist, die Nützlichkeit für den Menschen. Der Wert ist der Profit für den Kapitalisten. Der Gebrauchswert ist einem Kapitalisten egal, Hauptsache die Ware wirft Profit ab. Die Folgen dieses Konzepts kennen wir. Die Haltbarkeit eines Produkts ist für den Kapitalismus ein Nachteil, so werden sogar Sollbruchstellen eingebaut. Desweiteren werden die Menschen mit Marketing und Werbung dazu gebracht, Dinge zu kaufen, die sie gar nicht brauchen. Oftmals sind die Kosten für die Verpackung höher als die Ware selbst.

Der frühe Marx war wie oben erwähnt der Ansicht, dass nach dem Kapitalismus, die Produktionsmittel in die Hände der Arbeiter übergehen und somit der materielle Überfluß in die Hände der Arbeiter übergeht. Eine solche Gesellschaft, würde sich jedoch von der jetzigen nur dadurch unterscheiden, dass es keine Kapitalisten mehr geben würde.

Der späte Marx, der alte Kulturen studiert hatte, war nicht mehr der Ansicht, dass jede Kultur erst den Kapitalismus durchlaufen müsste, um dann zum Kommunismus zu kommen. Vielmehr sollten Commons, die es geschafft haben, bis in die heutige Zeit zu überdauern, erhalten bleiben. Desweiteren sollten wir von diesen alten Kulturen lernen.

Der späte Marx war für eine entschleunigten Kommunismus, einen Degrowth Kommunismus. Dort sollte der Gebrauchswert der Waren im Vordergrund stehen und die Produktionsmittel sollten gemeinsam von den Arbeitern verwaltet werden.

In den ersten Kapiteln des Buches geht es um offizielle Maßnahmen die Klimakrise zu bewältigen, die in vielen Staaten gefördert werden wie die SDGs, aber all diese Maßnahmen, sind halbherzig. Im Anbetracht der Dringlichkeit, kommen diese Maßnahmen zu spät. Vor vierzig Jahren, wäre es vielleicht möglich gewesen, mit derlei CO2 Maßnahmen, den Klimaanstieg soweit zu reduzieren, dass ein Überleben in Zukunft möglich ist, aber dafür ist es zu spät. Diese Maßnahmen setzen auf neue nachhaltige Technologien bei gleichbleibenden Wirtsfchaftswachstum. Jedoch ist der einzige Weg eine Entschleunigung der Wirtschaft und eine rigorose Reduzierung des CO2 Anstiegs. Hier ist einerseits jeder einzige Mensch gerade in den Industrienationen gefordert, aber dass alleine reicht nicht, wir müssen auch den Mut aufbringen, noch radikalere Maßnahmen zu ergreifen. Wie man dieses Ziel erreichen kann darum geht es im letzten Teil des Buches.

Dort geht es um viele kleine und große Bewegungen und Initativen, die dem Kapitalismus die Stirn bieten. Es geht um Selbstverwaltung, es geht darum lokale Güter zu produzieren. Es geht darum, Commons wie Wasser, Land, Strom, Verkehrsmittel, den Menschen zurück zu gegeben. All diese Initiativen erscheinen wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber zusammen genommen, zeigen sie ein größeres Bild und einen Weg in eine Richtung, die uns davor bewahren könnte in Barbarei oder einen Klimafaschismus zu verfallen.

Wir brauchen eine Gesellschaft, die auf gegenseitige Hilfe setzt. Wir müssen unseren maßlosen Konsum reduzieren und Wege finden, den Menschen im globalen Süden zu einem menschenwürdigen Dasein zu verhelfen.

Desweiteren gab es im globalen Süden schon lange Initiativen und Bewegungen, die dem Kaptialismus ein klares Nein entgegenwarfen. Von diesen Bewegungen sollten die Industrienationen lernen.

Wenn nur 3,5 Prozent der Bevölkerung entschlossen und gewaltlos aufbegehren, kommt es zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen. Jeder einzelne ist gefragt. Aus jeder kleinen Initiative kann eine große Bewegung entstehen, wie Greta Thunberg und viele andere bewiesen haben. Solche Bewegungen können dazu führen, dass Politiker den Mut zu wirklicher gesellschaftlicher Veräderung aufbringen. Für eine Neuausrichtung der Demokratie ist es wichtig, dass die Bürgerbeteiligung in der Politik gefördert wird, damit sich die Meinung der Bevölkerung in dem politischen Maßnahmen wiederspiegeln kann. Jeder einzelne sollte sich auf seine Weise für Klimagerechtigkeit und eine Degrowth-Gesellschaft engagieren, damit die 3,5 Prozent erreicht werden und wir nicht in eine Zukunft der Barbarei verfallen.

Kapitel 1
Der Klimawandel und die imperiale Lebensweise