Kapitalismus & Klimakatastrophe

Begriffserklärung

Akzelerationsimus

Akzelerationismus (über englisch acceleration „Beschleunigung“) bezeichnet eine philosophische Denkschule. Zentral ist die Betrachtung des Kapitalismus als einen sich beschleunigenden Prozess der Deterritorialisierung, der nicht überwunden werden kann und sich auf eine posthumanistische Welt zubewegt. Allerdings sind sich die einzelnen Strömungen des Akzelerationismus darin uneinig, welche Konsequenzen dies für die Menschheit haben wird, ob sie aussterben oder überleben wird.

Anthroprozän

Das Zeitalter des Menschen. Das jetzige Zeitalter, in dem die Menschen den Planeten verändern. Die Spuren menschlichen Wirkens bedecken die gesamte Erdoberfläche und die Meere und stören das Gleichgewicht des planetaren Lebens.

Austerität

Austerität (Strenge, Disziplin, Sparsamkeit) wird vor allem in ökonomischen Zusammenhängen gebraucht und ist eine Bezeichnung für eine strenge staatliche Haushaltspolitik, die einen ausgeglichenen Staatshaushalt und eine Verringerung der Staatsschulden anstrebt (Austeritätspolitik, restriktive Fiskalpolitik, Sparpolitik). Als Austeritätsmaßnahmen werden Haushaltskürzungen und Steuererhöhungen in Zeiten schlechter wirtschaftlicher Entwicklung definiert.

BIP Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt offizielle Abkürzung: BIP; englisch gross domestic product, GDP) ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl, die den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen angibt, die während eines Wirtschaftsjahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte erwirtschaftet wurden, nach Abzug aller Vorleistungen.

Degrowth Kommunismus

Mit diesem Schlagwort hat Kohai Saito schon in seinem letzten Buch Marx in the Anthropocene seinen neuen Beitrag in der Marxforschung und in der Debatte um ein marxistisches Verständnis der Klimakatastrophe auf den Punkt gebracht. Der Begriff hängt zusammen mit seiner Neu-Interpretation von Marx’ letzter Vision einer post-kapitalistischen Gesellschaft: Marx sei am Ende seines Lebens nämlich „Degrowth Kommunist“ gewesen. Damit hätte er sich von seiner vorherigen Position abgewendet, nach welcher es auch im Sozialismus noch die Möglichkeit eines nachhaltigen Wachstums geben könnte. Wachstum sei heute aber nicht länger nachhaltig. Stattdessen argumentiert er für eine stationäre (also nicht expandierende), demokratisch geplante und zirkuläre Wirtschaftsform, die in vielerlei Hinsicht eine höhere Form von vorkapitalistischen Gesellschaftstypen ist, nur auf der Grundlage der heutigen Entwicklung.

Despotie

Die Despotie oder der Despotismus (altgriechisch δεσποτία despotía, von δεσπότης despótes, deutsch ‚Herr‘) ist eine Herrschaftsform, in der ein Herrscher oder Oberhaupt wie etwa ein Staatsoberhaupt (Despot = unumschränkt Herrschender, Gewaltherrscher oder abwertend für einen herrischen, tyrannischen Menschen) die uneingeschränkte Herrschaft ausübt.

Dialektik

Dialektik ist ein Begriff der westlichen Philosophie. Das Wort Dialektik ist von altgriechisch διαλεκτική (τέχνη) dialektiké (téchne) „(Kunst der) Unterredung“, gleichbedeutend mit lateinisch (ars) dialectica „(Kunst der) Gesprächsführung“, abgeleitet (vergleiche auch Dialog). Aus dem Altertum bekannt ist Dialektik als Instrument der Rhetorik und als Mittel zur methodischen Wahrheitsfindung. Im dialektischen Diskurs wird einer These von der erkannten Realität eine Antithese als Konstrukt von Problemen und Widersprüchen gegenübergestellt, woraus ein neues Konstrukt als Synthese hervorgebracht wird.

Dialog

Ein Dialog ist ein Gespräch oder im weiteren Sinne auch eine schriftlich zwischen zwei oder mehreren Personen geführte Rede und Gegenrede.

Deflation

Deflation bezeichnet den Rückgang des allgemeinen Preisniveaus einer Ökonomie. Deflation tritt auf, wenn die Inflationsrate unter 0 % fällt. Dadurch können mit der gleichen Geldeinheit mehr Waren und Dienstleistungen als zuvor gekauft werden. Das Gegenteil von Deflation ist Inflation. Deflation unterscheidet sich von Disinflation, bei der die Inflationsrate sinkt, aber immer noch positiv ist. Deflation tritt normalerweise auf, wenn das Angebot zu hoch (Überschussproduktion), oder die Nachfrage zu niedrig ist (Konsumeinbruch).[3] Daneben gibt es weitere mögliche Ursachen für Deflation, wie ein plötzlicher Rückgang der Geldmenge.[4] Deflation hat verschiedene Effekte auf eine Ökonomie. Sie erhöht den realen Wert von Schulden, insbesondere wenn die Deflation unerwartet kommt. Deflation kann Rezessionen verschlimmern und zu einer Deflationsspirale führen.

Egalitäre Gesellschaft

Egalitäre Gesellschaft (französisch égalité, von lateinisch aequalitas: „die Gleichheit“) bezeichnet eine soziale Gruppe, Gemeinschaft oder Gesellschaft, bei der grundsätzlich alle Mitglieder den gleichen Zugang zu den zentralen Ressourcen haben (Nahrungsmittel, Güter, Land usw.) und kein Mitglied dauerhaft Macht über Andere ausüben kann.

Entkopplung

Unter Entkopplung versteht man in der ökologischen Ökonomik eine Abschwächung des Zusammenhangs zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschäden durch neuartige Produktionsprozesse. Durch Entkopplung soll die Wirtschaftsleistung immer unabhängiger vom Materialverbrauch und der Emission von CO2-Äquivalenten gemacht werden. Ziel ist es dabei sicherzustellen, dass weiteres Wirtschaftswachstum nicht zur Überschreitung planetarer Grenzen führt.

Generation Z

Die Generation Z (kurz Gen Z; umgangssprachlich auch zoomer genannt) ist die Nachfolgegeneration der Generation Y (Millennials).

Der Generation Z werden überwiegend diejenigen zugerechnet, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt gekommen sind, so das Pew Research Center.[4] Eine eindeutige Definition der Anfangs- und Endjahre der Generation Z gibt es nicht. Je nach Autor wird ein Beginn zwischen 1990 und 2000 diskutiert.

Nachfolger ist die Generation Alpha, der überwiegend diejenigen zugerechnet werden, die von etwa 2011 bis 2025 zur Welt gekommen sind bzw. noch kommen werden.

Green New Deal

Der Begriff Green New Deal bezeichnet Konzepte, mit denen der ökologische Umbau eines Wirtschaftssystems eingeleitet werden soll, um gesellschaftliche Herausforderungen (insbesondere den Klimawandel) zu bewältigen. Der Begriff greift den "New Deal" von Roosevelt auf, der die Wirtschaftskrise um 1929 beendet.

HDI
Der Index der menschlichen Entwicklung (englisch Human Development Index, abgekürzt HDI) der Vereinten Nationen ist ein Indikator für Staaten, der auch als Wohlstandsindikator bezeichnet wird. Der HDI wird seit 1990 jährlich veröffentlicht. Der HDI berücksichtigt nicht nur das Bruttonationaleinkommen pro Kopf, sondern auch die Lebenserwartung und die Dauer der Ausbildung.
Keynesianismus

Unter Keynesianismus wird in den Wirtschaftswissenschaften ein auf John Maynard Keynes zurückgehendes Theoriegebäude verstanden, in dem die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die entscheidende Größe für Produktion und Beschäftigung ist. Dabei soll der Staat hin und wieder eingreifen, um die Wirtschaft zu stabilisieren.

Köperschaftssteuer

Die Körperschaftsteuer (Abkürzung: KSt) ist die Steuer auf das Einkommen von juristischen Personen wie beispielsweise Kapitalgesellschaften, Genossenschaften oder Vereinen. Sie beträgt in Deutschland 15 % des zu versteuernden Einkommens. Auf Basis der Steuerbilanz wird durch verschiedene Korrekturen, welche die Steuergesetze vorgeben, das maßgebliche Einkommen ermittelt. Es muss jährlich mit der Körperschaftsteuererklärung beim zuständigen Finanzamt gemeldet werden. Die Körperschaftsteuer ist nicht die einzige Unternehmensteuer. Sie wird durch die Gewerbesteuer und die Einkommensteuer auf unternehmerische Einkünfte ergänzt. Unter anderem politische Parteien, gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecken dienende Körperschaften sowie Unternehmen des Bundes sind von der Körperschaftsteuer befreit.

Neo-Liberalismus

Neoliberalismus bezeichnet eine Neufassung wirtschaftsliberaler Ideen im 20. Jahrhundert. Wie der Klassische Liberalismus strebt der Neoliberalismus eine freiheitliche, marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung mit Anerkennung von Privateigentum, Vertragsfreiheit und Freihandel an. Anders als der klassische Liberalismus überträgt er dem Staat jedoch eine aktive ordnungspolitische Rolle in der Wettbewerbspolitik als Schöpfer und Hüter der Wettbewerbsordnung. Der Neoliberalismus wird heute mit zwei Varianten in Verbindung gebracht: (1) deutscher Neoliberalismus, der zusätzlich gewisse staatliche Interventionen in der Sozial- und Konjunkturpolitik befürwortet (Ordoliberalismus); (2) angelsächsisch geprägte Variante, die solche Interventionen ablehnt (Chicagoer Schule, Österreichische Schule).

MAPA

MAPA steht für Most affected People and Areas. Damit sind die Menschen und Gebiete gemeint, die als erste unter der Klimakatastrophe zu leiden haben. Es sind die Menschen im globalen Süden und dort in erster Linie die Frauen. Klimagerechtigkeit bedeutet die Ungerechtigkeit abzuschaffen und die Klimakatastrophe zu stoppen.

Markgenossenschaft

Als Markgenossenschaft wird ein oft mehrere Dörfer oder Einzelhöfe (Märkerhöfe) umfassender historischer Siedlungsverband mit einer gemeinsamen Wirtschafts- und Gerichtsordnung bezeichnet.

Charakteristisch für eine Markgenossenschaft ist, dass landwirtschaftliche Nutzflächen, Wald, Bäche, Flüsse, Steinbrüche usw. (also die „Mark“) im gemeinsamen Besitz aller Mitglieder waren. Darüber hinaus verfügte die Markgenossenschaft über eine eigene Niedergerichtsbarkeit, oft war sie keinem Grundherren untertänig.

Markgenossenschaften entstanden, wenn der Landbesitz nicht an einzelne Bauern aufgeteilt wurde, sondern diese ein anteiliges Nutzungsrecht erhielten. Genossen waren ursprünglich die an der Besiedlung der Feldmark beteiligten freien Leute und danach ihre Erben.

Modern Money Theory

Die Modern Monetary Theory (abgekürzt MMT) ist eine heterodoxe makroökonomische Theorie, die in einer eigenen Analyse des Geldsystems gründet. Währungen gelten dabei als staatliches Monopol und Arbeitslosigkeit als ein Beweis dafür, dass der Währungsmonopolist das Geldangebot, das zur Zahlung von Steuern und zur Befriedigung von Konsum benötigt wird, übermäßig einschränkt.

Reflation

Reflation (auch Redeflation) ist eine finanzpolitische Maßnahme im Sinne einer aktiv auf die Aufhebung von Deflation ausgerichtete Finanz- und Wirtschaftspolitik. Das Ziel ist, ein unter Kostendeckung gefallenes Preisniveau wieder anzuheben. Andere wirtschaftspolitische Ziele, z. B. ein ausgeglichener Staatshaushalt und Preisstabilität, werden der Vermeidung von allgemeinen, anhaltenden Preisrückgängen dann untergeordnet.

Stationäre Wirtschaft

In der Wirtschafts- und Sozialgeschichte wird von statischer Wirtschaft oder stationärer Wirtschaft gesprochen, wenn über längere Zeiträume kein (quantitatives) Wirtschaftswachstum eingeplant wurde oder nicht zu spüren war.

Subsumtion

Die Subsumtion (auch Subsumption), deutsch Unterordnung, ist ein klassifikatorischer Vorgang, bei dem man einen Begriff oder eine Struktur unter einen anderen Begriff bzw. eine andere Struktur ordnet. Die Vorgehensweise der Subsumtionslogik oder Klassifikationslogik wird als Gegenbegriff zur dialektischen Logik angesehen. Das englische Verb subsume bedeutet: zusammenfassen

In der Ökonomie unterscheidet man zwischen Formaler (weisungsgebunden und direkter Kontrolle unterworfen) und Realer (nach den Gesetzen des Marktes erfolgend) Subsumtion.
Sustainable Development Goals

SDG Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung , die 2015 von allen Mitgliedern der Vereinten Nationen angenommen wurde, schuf 17 weltweite Ziele für nachhaltige Entwicklung ( SDGs ). Sie wurden mit dem Ziel geschaffen, „ Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten zu schaffen...“  – und gleichzeitig den Klimawandel zu bekämpfen und sich für den Schutz von Ozeanen und Wäldern einzusetzen. Die SDGs heben die Zusammenhänge zwischen den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten der nachhaltigen Entwicklung hervor . Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der SDGs.
siehe Wiki

Bewegungen / Ideen