Das Buch analysiert die Klima- und Umweltkrise und entwickelt mögliche Lösungen auf der Grundlage der Schriften des späten Marx. Der Autor des Buches gehört zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die eine große Anzahl unveröffentlichter Schriften und Notizen von Marx und Engels erforscht haben. Das Ergebnis ist die MEGA Marx Engels Gesamtausgabe. Marx und Engels veröffentlichten zuerst das Kommunistische Manifest. Später veröffentlichte Marx "Das Kapital Band 1". Den zweiten Band konnte Marx nicht mehr veröffentlichen, da er seine umfangreichen Studien dazu vor seinem Tod nicht abgeschlossen hatte.
Nach der Veröffentlichung von "Das Kapital" beschäftigte er sich mit alten Kulturen und ihren Gesellschaftsformen. Er entdeckte, dass in vielen alten Kulturen viele Güter gemeinschaftlich genutzt wurden. Er nannte dies "Gemeingüter" oder "Allmende". In diesem Buch werden diese Gemeingüter Commons genannt.
Gemeint sind damit Land, Wasser, gemeinschaftlich genutzte Güter, also gesellschaftlich geteilte Reichtümer. Die Gemeinschaft sorgte dafür, dass Land und Wasser erhalten blieben und nicht verschmutzt wurden. Einige dieser Commons haben sich bis in die heutige Zeit erhalten.
Im Kapitalismus hingegen, kann einer Person das Land gehören und es kann damit machen was er will und die Natur auf Gedeih und Verderb ausbeuten, um Profit zu machen.
Der Kapitalismus hat immer ein Zentrum und eine Peripherie. Im Zentrum werden die Waren günstig verkauft, der Wohlstand wächst, doch der günstige Preis beruht auf der Ausbeutung der Arbeiter in der Peripherie. Dorthin werden die Probleme unsichtbar gemacht und ausgelagert. Eine weitere Auslagerung ist Zerstörung der Umwelt. Außerdem gibt es auch zeitliche Auslagerungen wie die Klimakrise, deren katastrophale Auswirkunden erst Jahre später zum Tragen kommen. Der Kapitalismus handelt nach dem Prinzip: Nach mir die Sintflut.
Ein weiteres Wesensmerkmal des Kapitalismus ist Knappheit. Knappheit schafft Profit. In alten Kulturen schufen die Commons Überfluss.
Im Kapitalismus werden Waren produziert. Waren haben einen Gebrauchswert und einen Wert. Der Gebrauchswert ist, die Nützlichkeit für den Menschen. Der Wert ist der Profit für den Kapitalisten. Der Gebrauchswert ist einem Kapitalisten egal, Hauptsache die Ware wirft Profit ab. Die Folgen dieses Konzepts kennen wir. Die Haltbarkeit eines Produkts ist für den Kapitalismus ein Nachteil. Produkte, die nicht lange halten, müssen neu gekauft werden. Desweiteren werden die Menschen mit Marketing und Werbung dazu gebracht, Dinge zu kaufen, die sie gar nicht brauchen. Oftmals sind die Kosten für die Verpackung höher als die Ware selbst.
Der späte Marx war für eine entschleunigten Kommunismus, einen Degrowth Kommunismus. Dort sollte der Gebrauchswert der Waren im Vordergrund stehen und die Produktionsmittel sollten gemeinsam von den Arbeitern verwaltet werden.
In den ersten Kapiteln des Buches geht es um offizielle Maßnahmen die Klimakrise zu bewältigen, die in vielen Staaten gefördert werden wie die SDGs, aber all diese Maßnahmen, sind halbherzig. Im Anbetracht der Dringlichkeit, kommen diese Maßnahmen zu spät. Vor vierzig Jahren, wäre es vielleicht möglich gewesen, mit derlei CO2 Maßnahmen, den Klimaanstieg soweit zu reduzieren, dass ein Überleben in Zukunft möglich ist. Diese Maßnahmen setzen auf neue nachhaltige Technologien bei gleichbleibenden Wirtsfchaftswachstum. Jedoch ist der einzige Weg eine Entschleunigung der Wirtschaft und eine rigorose Reduzierung des CO2 Anstiegs. Hier ist einerseits jeder einzige Mensch gerade in den Industrienationen gefordert, aber dass alleine reicht nicht, wir müssen auch den Mut aufbringen, noch radikalere Maßnahmen zu ergreifen. Wie man dieses Ziel erreichen kann darum geht es im letzten Teil des Buches.
Dort geht es um viele kleine und große Bewegungen und Initativen, die dem Kapitalismus die Stirn bieten. Es geht um Selbstverwaltung, es geht darum, lokale Güter zu produzieren. Es geht darum, Commons wie Wasser, Land, Strom, Verkehrsmittel, den Menschen zurück zu gegeben. All diese Initiativen erscheinen wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber zusammen genommen, zeigen sie ein größeres Bild und einen Weg in eine Richtung, die uns davor bewahren könnte in Barbarei oder einen Klimafaschismus zu verfallen.
Wir brauchen eine Gesellschaft, die auf gegenseitige Hilfe setzt. Wir müssen unseren maßlosen Konsum reduzieren und Wege finden, den Menschen im globalen Süden zu einem menschenwürdigen Dasein zu verhelfen.
Desweiteren gab es im globalen Süden schon lange Initiativen und Bewegungen, die dem Kaptialismus ein klares Nein entgegenwarfen. Von diesen Bewegungen sollten die Industrienationen lernen.
Wenn nur 3,5 Prozent der Bevölkerung entschlossen und gewaltlos aufbegehren, kommt es zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen. Jeder einzelne ist gefragt. Aus jeder kleinen Initiative kann eine große Bewegung entstehen, wie Greta Thunberg und viele andere bewiesen haben. Solche Bewegungen können dazu führen, dass Politiker den Mut zu wirklicher gesellschaftlicher Veränderung aufbringen. Für eine Neuausrichtung der Demokratie ist es wichtig, dass die Bürgerbeteiligung in der Politik gefördert wird, damit sich die Meinung der Bevölkerung in dem politischen Maßnahmen wiederspiegeln kann. Jeder einzelne sollte sich auf seine Weise für Klimagerechtigkeit und eine Degrowth-Gesellschaft engagieren, damit die 3,5 Prozent erreicht werden und wir nicht in eine Zukunft der Barbarei oder eines Klimafaschismus zu verfallen.